Dienstag, 27. April 2010

Rundumschlag

Als Angehörige der Generation (unbezahltes) Praktikum reicht die Zeit momentan gerade mal zum Filme gucken, aber nicht zum schreiben. Deshalb gibt es heute drei Kritiken auf einen Schlag:

Precious: Based on the Novel Push by Sapphire

Die 16-jährige Claireece Precious Jones ist arm, Analphabetin, wird von ihren Eltern missbraucht, ist zum zweiten Mal schwanger von ihrem Vater und deshalb gerade von der Schule geflogen. Als sie in ein alternatives Schulprogramm aufgenommen wird, gibt es zum ersten Mal einen Lichtblick. Stück für Stück findet sie zu einer Sprache und zu einem selbstbestimmten Leben.
M'onique ist als Precious' Mutter geradezu Angst einflößend glaubhaft und, wer hätte das je gedacht, auch Mariah Carrey verkörpert die recht unscheinbare Sozialarbeiterin sehr ansprechend. (Verrückterweise habe ich Lenny Kravitz überhaupt nicht erkannt, ich hab nur die ganze Zeit gedacht, ach, was für ein heißer Krankenpfleger...)

Kinostart D: 25. März 2010

Letzte Worte: Ein Sozialdrama, dass tief in die Abgründe der menschlichen Seele schaut. Doch dank der zahlreichen Comic Reliefs bleiben Precious' furchtbaren Erlebnisse für den Zuschauer ertragbar. Und wie meine liebe Kinobegleitung treffenderweise an jenem Abend bemerkte, fragt man sich ernsthaft, wie überragend denn wohl Sandra Bullocks schauspielerische Leistung in "The Blind Side" gewesen sein muss, dass sie den Oscar als beste Haupdarstellerin mit nach Hause genommen hat und nicht Gabourey Sidibe.

A Single Man

Dies ist Christopher Isherwoods Geschichte vom letzten Tag im Leben eines Englischprofessor, der den Tod seines Lebensgefährten nicht überwinden kann und beschließt, Suizid zu begehen.
Optisch brilliert der Film mit seinem Setting im Los Angeles Anfang der Sechziger Jahre. So hat man es von Tom Ford wohl erwartet: wunderschöne Schauspieler, stylische Sets, perfekte Kleidung... Auffällig ist, wie im Bild die Stimmungswechsel von Hauptfigur George eingefangen werden: mal farblich sehr blass, mal ganz intensiv, je nachdem wie gerade Georges Blick auf seine Umwelt und die Menschen ist, die ihm an seinem letzten Tag begegnen.

Kinostart D: 8. April 2010

Letzte Worte: Ein ziemlich bedächtiger, aber an keinem Punkt langweiliger Film, der einen in den Bann zieht. Ich will jetzt mehr sehen von Colin Firth, Juliane Moore, Matthew Goode, John Kortajarena und natürlich von Tom Ford.

Chloe

Catherine will wissen, ob ihr Ehemann sie betrügt und engagiert die junge Prostituierte Chloe, um ihn auf die Probe zu stellen. Ja, es klingt wie eine Szene aus einer billigen Talkshow.
Optisch macht auch dieser Film einiges her. Aber zum Einen fällt es mir noch recht schwer der liebenswerten Amanda Seyfried nach ihren Rollen in "Mean Girls" und "Mamma mia!" (O-Ton Vatti: "Die hat doch Dooley-Augen mit Dropsgesicht.") die Femme Fatale abzunehmen. Zum Anderen konnte ich einfach nicht nachvollziehen, was Catherine an ihrem Mann, sprich Liam Neeson, so begeistert. Da hätte mal jemand Tom Ford die Schauspielerauswahl überlassen sollen!
Und vielleicht bin ich ja zu klug oder so, aber der große Twist in der Mitte des Streifens war doch ein bisschen arg voraussehbar.

Kinostart D: 22. April 2010

Letzte Worte: Anscheinend hatte ich nach dem Trailer zu hohe Erwartungen (soll es ja manchmal geben), denn von der versprochenen Sexyness gab es nur einen Bruchteil und auch mit dem Ende hat man es sich etwas einfach gemacht...

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